1. Beim Züchter mit Papieren
2. Aus Privatzucht ohne Papieren
3. Aus dem Tierschutz (Innland/Ausland)
4. Vom Hundehändler /
Wühltischwelpen
1. Beim Züchter mit Papieren
Das sind meistens seriöse Züchter die einem FCI – Rasseverband angehören. Der Hauptsitz des FCI-Verbandes ist in Thuin, bei Brüssel. Dort wird der Rassestandard der von der FCI anerkannten Rassen dokumentiert. In Deutschland ist der FCI angehöriger Verband der VDH (Verband für das Deutsche Hundewesen). Dem VDH gehören ca. 160 Rassezuchtvereine an.
Ziel einer Zucht sollte es sein, den Rassestand im Äußeren und mit allen Eigenschaften zu erhalten. Um einen Welpen mit Papieren zu bekommen, müssen die Elterntiere eine Körung ablegen. Die Körung ist je nach Rasse sehr unterschiedlich. Grundsätzlich muss der Hund an einer Schau ausgestellt werden um zu prüfen, ob dieser Hund dem Rassestandard im Aussehen und dem Wesen entspricht. Bei manchen Rassezuchtverbänden wird zusätzlich noch eine Zuchttauglichkeitsprüfung verlangt, bei der dann die typischen Eigenschaften dieser Rasse geprüft werden.
Damit ein Hundebesitzer vom Rasseverband als Züchter anerkannt wird, muss er zuerst einmal Kurse und Seminare besuchen. Ein verantwortungsvoller Züchter hält dann die Regeln und Vorschriften ein, die ihm von seinem Rassezuchtverband gemacht werden. Dazu gehören zum Beispiel bestimmte Aufzuchtbedingungen, Inzucht darf nur bis zu einem bestimmten Grad erfolgen, erbbedingt kranke Hunde werden von der Zucht ausgeschlossen u. s. w.
Ein Hund von einem guten Züchter ist gut geprägt, regelmäßig entwurmt worden, bereits vorgeimpft und wird meistens den Eigenschaften dieser Rasse gerecht. Aber aufgepasst, es gibt leider auch Züchter die nicht so verantwortungsvoll sind und aus kommerziellen Gründen züchten. Die Auswahl ist nicht leicht.
Ein Welpe aus einer FCI-Zucht wird immer Papiere/Ahnentafel bekommen!
Vorsicht bei Welpenangeboten wo ein Welpe mit Papiere teurer ist als ohne Papiere!
Bei einer anerkannten FCI-Zuchtstätte bekommen ohne Ausnahme alle Welpen Papiere/Ahnentafel.
Es gibt auch Züchter von so genannten „Dessidenzvereinen“. Das sind Vereine, die ursprünglich mit den Statuten der FCI nicht einverstanden waren und deshalb entschlossen haben, einen eigenen Verein mit geänderten Vorschriften zu gründen.
Deshalb gibt es keine Verallgemeinerung bezüglich Körungen und Auflagen von Zuchtstätten. Es gelten die Statuten des jeweiligen Zuchtverbandes.
Rassehunde kosten ca. 600,- bis 1.500,- Euro.
2. Aus Privatzucht ohne Papiere
„Ich habe einen tollen Hund und nun machen wir mal einen Wurf“. Das ist leider oft das Motto einiger Hundebesitzer.
Sollten die die Elterntiere bekannt sein, kann man selber entscheiden ob man einen Welpen aus dieser Verbindung haben möchte. Oft ist aber der „Papa“ nicht bekannt und es können dann sowohl bei der Größe und bei den Charaktereigenschaften tolle Überraschungen folgen. Man holt sich dann eine „Katze im Sack“ oder ein „Überraschungsei“ ins Haus.
Gehören beide Elterntiere der gleichen Rasse an, kann es sein, das die typischen Eigenschaften dieser Rasse, die man eigentlich für sich herausgesucht hat, nur in einem geringen Maß bis gar nicht vorhanden sind. Denn die Elterntiere wurden nicht angekört, also nicht auf Zuchttauglichkeit und Rassestandard geprüft. Auch auf erblich bedingte Krankheiten wurde meist nicht untersucht.
Um Welpen einer bestimmten Rasse zu züchten, die dem Rassenstandard entsprechen reicht es nicht aus, das man seinen Hund schön findet und er für einen selbst ein tolles Wesen besitzt. Ein guter Züchter sucht sich den Vater bzw. die Mutter für seine Welpen unter Beachtung vieler Kriterien sehr genau aus, er lässt nicht zu, dass sich wahllos irgendwelche Hunde „vermehren“.
3. Aus dem Tierschutz:
Inlandstierschutz:
Wer auch gerne einen älteren Hund nehmen möchte, sollte sich im Tierheim umschauen. Hierbei sollte man jedoch bedenken, dass die Vorgeschichte des Hundes nicht immer bekannt ist, manchmal auch verschwiegen wird und unter Umständen Verhaltensprobleme auftreten können. Das muss aber nicht sein. Oft sind diese Hunde auch sehr dankbar und werden zum besten Freund des Menschen.
Auch wer einen Welpen möchte, kann sich in Tierheimen umschauen.
Auslandstierschutz:
Der Auslands-Tierschutz wird groß geschrieben und in den letzten Jahren gibt es immer mehr Tierschutzorganisationen die Hunde aus dem Ausland nach Deutschland vermitteln.
Oder man ist im Ausland in Urlaub und möchte einen Hund von dort mitnehmen.
Hier gelten die Einreisebestimmungen!
http://www.bmel.de/DE/Tier/HausUndZootiere/Heimtiere/_Texte/HeimtiereEinreiseregelung.html
Werden die Einreisebestimmungen nicht eingehalten, handelt es sich um illegal eingeführte Hunde, welche definitiv eine Straftat darstellen.
Deutschland gilt seit April 2008 als tollwutfrei (Ausnahme Fledermaustollwut). Jedoch gibt es inzwischen wieder einzelne bekannte Tollwutfälle durch illegal eingeführte Hunde aus dem Ausland, insbesondere aus Osteuropa.
Entscheiden sie sich für einen Hund aus dem Ausland, sollten sie ein paar Dinge wissen….
Der Gesundheitliche Aspekt:
Hunde die von so genannten Straßenfängern aufgelesen werden, werden oft nicht so behandelt wie wir uns das wünschen würden. Sie werden umhergeworfen, getreten und auch in zu kleinen Käfigen mit zu vielen Hunden gehalten.
Ein großer Teil meiner Kunden mit Auslandshunden hat zusätzliche Kosten für Tierarzt, OP, Physiotherapie, da eine Behandlung der Altlasten unumgänglich ist. Leider ist diesen Hunden beim Kauf der gesundheitliche Zustand nicht anzusehen, so dass zuerst einmal von einem gesunden Hund ausgegangen wird. Folgeerscheinungen wie z.B.: Lahmheiten treten erst später auf. Nach genauerer Untersuchung und Diagnose stellt man dann die Altlasten fest, die nachträglich behandelt werden müssen.
Bisher freilebende Hunde die eingefangen und vermittelt werden, hatten oft mit einseitiger Ernährung und Nahrungsnot nicht den besten Start ins Leben. Mangelerscheinungen sind oft die Folge. Mit ausreichender Ernährung werden die Welpen, Junghunde oder Adulte dann auch wieder aufgepäppelt. Aber auch hier gibt es Folgeschäden wie verformte Knochen, schwache Bänder, gestörter Magen-Darm-Trakt, etc.
Dann kommen noch die ganzen Südkrankheiten hinzu. Die meisten Tierschutzorganisationen prüfen die Hunde auf die üblichen Südkrankheiten, so dass der Käufer ggfs bereits informiert werden kann. Jedoch gib es so viele, auch seltene Südkrankheiten … bereits aus rein finanzieller Sicht ist es unmöglich einen Hund auf alle Krankheiten zu untersuchen.
Auch wenn der Test der üblichen Südkrankheiten negativ war, sollte 6-12 Monaten nach der Einreise nochmals nachgetestet werden!
Einige der Krankheiten sind auch auf den Menschen übertragbar!
Es ist nicht unbekannt, dass Hunde aus dem Ausland, besonders aus den Südländern Krankheiten haben, die in Deutschland normalerweise nicht vorkommen. Immer mehr Hunde haben inzwischen auch Südkrankheiten, obwohl sie nie im Ausland waren.
Bei Hunden aus dem Auslandstierschutz muss unter Umständen mit hohen Tierarztkosten gerechnet werden!
Auszug aus: Hundeimporte aus Süd- und Osteuropa „Hundehandel unter dem Deckmantel des Tierschutzes“ Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz e.V., Merkblatt Nr. 113
5. Ethische Bedenken
Auch wenn die tierschützerisch motivierte Sorge um das Schicksal von Haushunden in Süd und Osteuropa und die Organisation der Rettung derselben emotional und fachlich nachvollziehbar ist, bleiben folgende Bedenken:
5.1 Hundehandel oder Tierschutz?
Der Arbeitskreis Kleintiere der TVT geht davon aus, dass neben dem eigentlichen tierschützerischen Interesse, Straßenhunde aus dem Ausland nach Deutschland zu retten, auch ein finanzielles Interesse der Tierschutzorgansiationen besteht. Mit der Vermittlung der importierten Hunde in Deutschland gegen Schutzgebühr in Höhe von ca. 250,- bis 350,-€ je Hund wird über die Mitleidskomponente letztendlich ein Geschäft abgewickelt.
5.2 Folgen für hiesige Tierheimhunde
U. a. der regelmäßige Import von Hunden aus Süd- und Osteuropa führt dazu, dass die
Vermittlung hiesiger Tierheimhunde schwieriger wird. Aus dem Ausland werden verstärkt
Welpen und Junghunde nach Deutschland verbracht. Große, ältere, schwer vermittelbare
Tierheimhunde werden vermutlich länger als üblich in den Tierheimen bleiben, wenn immer
wieder junge, kleine oder mittelgroße Hunde aus dem Ausland aufgenommen werden, deren
Vermittlungschancen deutlich besser sind.
5.3 Anpassungsvermögen der süd- und osteuropäischen Straßenhunde
Straßenhunde aus Süd- und Osteuropa sind häufig nicht an die Umweltbedingungen in
Deutschland gewöhnt. In der Regel handelt es sich um selbstständig agierende Hunde, deren Anpassungsvermögen aufgrund ihrer Vorgeschichte eingeschränkt sein kann. Wenn
Junghunde importiert werden, muss davon ausgegangen werden, dass die Hunde ihre entscheidende Sozialisierungsphase zur Vorbereitung auf den Transport nach Deutschland in der Quarantäne eines Tierheimes verbracht haben, isoliert von Menschen und Umweltreizen. Nicht selten zeigen die importierten Hunde ein hochgradig unsicheres Verhalten und haben später Angst vor allem, was die zivilisierte Gesellschaft mit sich bringt. Sie sind oft nicht leinenführig. Die importierten Hunde leiden mitunter erheblich aufgrund der permanenten Überforderung ihres Anpassungsvermögens. Dauerstress und bedingt dadurch ein geschwächtes Immunsystem begünstigen dann das Auftreten von Infektionskrankheiten. Nach gescheiterten Vermittlungsversuchen verbleiben derartige Hunde für den Rest ihres Lebens im Hundezwinger eines Tierheimes. Ob ein solcher Hund dann glücklicher ist als freilaufend in seinem Heimatland, bleibt fraglich.
4. Vom Hundehändler /
Wühltischwelpen:
Das ist ein NoGo!!! – auch nicht aus Mitleid! Beim Kauf sollte bedacht werden, dass der „Hundehändler“ somit wieder Geld verdient und sein Geschäft lukrativ erscheint. Warum sollte er es nicht machen? Nur wenn keiner mehr diese Hunde kauft und der Händler auf seinen Welpen sitzen bleibt, werden für diesen Zweck keine Hunde mehr gezüchtet. Dann „lohnt“ es sich nicht mehr.
Die Aufzucht der Welpen ist oft sehr miserabel, nicht artgerecht und wird mit wenig Aufwand betrieben. Die gekauften Hunde sind dann nicht selten Krank, unterernährt, nicht entwurmt und nicht geimpft. Der Welpenkäufer lässt dann erst einmal eine Menge Geld beim Tierarzt liegen um den Welpen „aufzupäppeln“ und muss unter Umständen den kranken Hund trotzdem einschläfern.
Allgemein gilt:
Es sollte gut geprüft werden, wie die Hunde aufgewachsen sind. Eine gute Prägung bereits in der Kinderstube erleichtert die Erziehung des Welpen und bildet zusammen mit dem rassespezifischen Charakter sein Wesen. Was in den ersten Wochen versäumt wurde, kann meist nicht mehr aufgeholt werden.
Der Kaufpreis sollte nicht die Wahl einer Entscheidung sein!
Weitere Infos zum Welpenkauf:
http://www.tasso.net/Tierschutz/Inlandstierschutz/Wuhltischwelpen/Tipps-Welpenkauf