Rudelführer, Partner, Familienmitglied

 

 

Dazu gibt es so viele unterschiedliche Meinungen und Ansichten.

 

Leider muss ich eingestehen, dass auch ich noch immer mal wieder das Wort Rudelführer verwende. Ich persönlich finde das überhaupt nicht schlimm. Jedoch ist dieses Wort für manche ein absolutes NoGo – geht ja gar nicht.

 

Was ist denn überhaupt ein Rudel? Ein Rudel ist eine kleine Gruppe von Säugetieren. Die Mitglieder untereinander kennen sich und sind nicht einfach austauschbar (vgl. Unterschied Herde) und es gibt im Rudel auch oft eine Rangordnung.

 

So, und nun haben wir auch noch das böse Wort Rangordnung.

 

Laut Wikipedia: Als Rangordnung bezeichnet man in der Verhaltensbiologie eine Hierarchie, durch die bestimmte „Rechte“ und „Pflichten“ innerhalb einer sozialen Gruppe geregelt und für eine längere Zeitspanne festgelegt sind.

 

Ein Rudelführer ist schlichtweg derjenige, der das Rudel anführt. Rudel, Rangordnung, Rudelführer bedeutet nicht Gewalt, Macht und Stärke, was erstmals viele mit diesen Begriffen in Zusammenhang bringen. Ein Rudelführer ist eigentlich derjenige, der für das Wohl (= Überleben) seines Rudels verantwortlich ist. Dazu gehört - mal ganz allgemein ausgedrückt -  Nahrungsbeschaffung und Unversehrtheit und das hat was mit Kompetenz und Erfahrung zu tun.

 

 

 

 

 

Bei Wölfen sind die Elterntiere die Rudelführer. Bei den Menschen sind Vater und Mutter diejenigen, die die Verantwortung der Familie übernehmen.

 

Unser Hund lebt bei uns, und wir sind Menschen, also können wir gar kein Rudel bilden. Daher ist es richtig, das Wort Rudelführer nicht mehr zu gebrauchen. Jedoch hat sich der Hund dem Menschen im Laufe der Domestikation so angepasst, dass er den Menschen als sein Rudel akzeptiert. Deshalb empfinde ich das Wort Rudelführer grundsätzlich nicht als NoGo. Vorausgesetzt, dass das Wort nicht fehlgeprägt ist mit Macht, Stärke und Gewalt, sondern mit für den Hund überlebenswichtigen Dingen wie Fürsorge, Schutz und Unversehrtheit.

 

Ach ja – ein Rudelführer kämpft sich nicht nach oben und erobert seinen Rang, sondern wird durch seine Kompetenz freiwillig akzeptiert.

 

Und noch was. Man könnte auch darüber diskutieren, ob ...  der Hund ein Partner ist, denn eine Partnerschaft ist

     zumindest in ihrem Ursprung sexuell motiviert.

 

… der Hund ein Familienmitglied ist, denn er ist ein

     Hund und kein Mensch. Somit kann er genau so

     wenig Familienmitglied sein, wie der Mensch ein

     Rudelführer sein kann.

 

Viele Begrifflichkeiten hängen von der Definition ab, ob im wissenschaftlichen Sinne oder im umgangssprachlichen Sinne.

 


 

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Petra Gunther

 

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