Mein Hund ist stur....

"Hunde dieser Rasse sind eben nicht besser zu erziehen!

 

Gehört dein Vierbeiner auch einer jenen Hunderassen, die als "STUR", "DICKSCHÄDELIG", "EIGENSTÄNDIG" oder "SCHWER ERZIEHBAR" gelten?

Dann lebt bei dir vielleicht ein Dackel, ein Beagle, ein Vertreter der zahlreichen Terrier-Rassen, ein Herdenschutzhund, ein Windhund, ein Schlittenhund, ein .... zusammen?

Ja, die Liste ist lang. Und damit gibt's für jeden Hund auch die perfekte Entschuldigung, wenn Dinge nicht so klappen: "Mit dem kann man nicht mehr erreichen, das liegt an der Rasse". Oder noch schlimmer - es wird auf Druck gesetzt, um den vermeintlichen Dickschädel zur Raison zu bringen: "Der ist eben stur, und man muss sich ordentlich durchsetzen, damit es klappt."


Suzanne Clothier hat in ihrem absolut lesenwerten Buch "Bones would rain from the sky" (Es würde Knochen vom Himmel regnen) (Warner Books, 2002) einen interessanten Versuch beschrieben, den Verhaltensforscher angestellt haben.

Testobjekte waren Lehrer:

Einer Gruppe von Lehrern wurden Klassen von vermeintlich talentierten, intelligenten Schülern zugeteilt. Eine andere Gruppe von Lehrern sollte Klassen unterrichten, die mit vermeintlich langsam lernenden, eher minderbemittelten Schülern besetzt waren. In Wirklichkeit gab es keine Unterschiede - in allen Klassenzimmern saßen ganz normale, durchschnittlich begabte Schüler.

Das Ergebnis des Versuches war verblüffend:

Die Lehrer mit den vermeintlich talentierten Schülern waren mit den Leistungen ihrer Schüler zufrieden: die Arbeiten fielen gut aus, die Schüler machten gute Forschritte.


Ganz anders sah das bei den Lehrern aus, an deren Unterricht die angeblich langsam lernenden Schüler teilnahmen: Die Testergebnisse fielen längst nicht so gut aus, und die Fortschritte, die die Schüler machten, bewiesen den Lehrern, dass sie es tatsächlich mit minder begabten Schülern zu tun hatten.

 

Wie das kam?

Die Forscher fanden einen ganz erheblichen Unterschied darin, wie die Lehrer aufgrund ihrer Erwartungen lehrten: Die Lehrer der angeblich talentierten Kinder sahen jedes Problem der Kinder, den Stoff zu verstehen, als Problem der Lehre an. Da die Kinder als intelligent galten, musste die einzig mögliche Erklärung für das Verständnisproblem darin liegen, dass der Stoff nicht richtig vermittelt worden war. Die Lehrer arbeiteten also verstärkt an sich und an ihrer Art, Unterrichtsinhalte zu vermitteln - und hatten auf diese Weise Erfolge. Ganz anders war das bei den Lehrern der vermeintlich "untalentierten" Kinder: Sie gingen davon aus, dass ein Verständnisproblem schlicht und einfach daran lag, dass sie es mit langsam lernenden Kindern zu tun hatten, deren Fähigkeit, Unterrichtsstoff zu begreifen, begrenzt war. Sie sahen sich nicht veranlasst, ihren Unterricht zu verändern - und die Ergebnisse fielen entsprechend schlecht aus.

 

Ein ähnliches Phänomen trifft wohl auch auf uns Hundebesitzer zu: Manche Hundehalter gehen davon aus, dass bestimmte Rassen besonders intelligent, dumm, stur oder faul sind.

Und diese Erwartungen beeinflussen unser Handeln - und unsere Erfolge, bzw. Nichterfolge, die wir in der Zusammenarbeit mit unserem Hund haben.

Natürlich geht es nicht darum, tatsächlich existierende rassespezifische Unterschiede zu verleugnen, das wäre wohl ein wenig zu einfach! Aber meist hat das, was wir an einem Hund als dumm, stur oder faul bezeichnen, nichts mit seiner Intelligenz zu tun.

 

Was wir dann wirklich meinen: Der Hund ist nicht in Übereinstimmung mit uns und tut nicht das, was wir von ihm erwarten. Laut Hundehalter liegt der Fehler meistens am dickköpfigen, dominanten, dummen, faulen, eigensinningen oder ungezogenen Hund - und nicht an unserem Umgang mit ihm.

Wenn wir uns über die mangelnde Lernfähigkeit unserer Hunde beklagen, offenbaren wir Menschen damit im Grunde bloß, dass wir in unserem "Werkzeugkoffer" noch nicht das Lehrwerkzeug gefunden haben, das für unseren persönlichen Vierbeiner passend ist.

 

Wir finden für jeden Hund in unserem Werkzeugkoffer auch das passende Lehrwerkzeug!

 

Kontakt:

 

Petra Gunther

 

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