Vielen Hunden fällt es schwer, sich zu entspannen.
Dabei ist Ruhe eine sehr wichtige Grundlage für ein erfolgreiches Training, für die
Hundeerziehung und ein harmonisches Miteinander.
Erwachsene Hunde brauchen ungefähr 17 bis 20 Stunden Ruhe und Schlaf am Tag.
Welpen sowie alte oder kranke Hunde benötigen sogar 20 bis 22 Stunden Ruhe und Schlaf täglich.
Auch wenn ein Hund so viel Schlaf und Ruhe benötigt, sollte das für niemenden eine Begründung sein, seinen Hund täglich über 6 Stunden alleine zu Hause zu lassen!
Mangelnder Schlaf, bzw. Ruhe kann die Ursache so mancher Probleme sein!
Die Phasen bei Schlafmangel:
1. Zunächst wird dein Hund einen stark überdrehten Eindruck machen.
2. Dann beginnen Konzentrationsschwäche und die motorischen Fähigkeiten leiden.
3. Bei fortschreitendem Schlafmangel wird dein Hund zunehmend nervöser und reizbarer.
4. Schließlich steigt seine Anfälligkeit für Krankheiten und er wird häufig aggressiv.
5. Bei weiterem Schlafmangel kommt es zu schweren, oft chronischen Erkrankungen.
Oft fällt es im Alltag gar nicht auf, dass die Ruhe und Entspannung viel zu kurz kommt. Achtet auf folgende Hinweise:
Euer Hund läuft auf Schritt und Tritt euch ständig hinterher.
Euer Hund schläft nachts nicht durch (geht immer wieder zum Futternapf oder wechselt ständig den Schlafplatz).
Euer Hund gerät bei jedem lauteren Geräusch sofort unter Spannung.
Euer Hund kann sich auf ungewohnten Plätzen gar nicht entspannen.
Euer Hund überdreht nach einer angemessenen Auslastung, anstatt Ruhe zu finden.
Fehlt die Ruhe, reagieren Hunde oft schon bei Kleinigkeiten (z.B. Entgegenkommende Menschen oder Artgenossen, auf ungewohnte Geräusche …), die einen entspannten Hund höchstens zu einem kurzen Blick animieren. Stresssituationen lassen einen nicht ausgeruhten Hund wortwörtlich explodieren.
Auch andere Alltagsprobleme wie die Stubenreinheit, die Beißhemmung, ständiges fiepsen oder bellen haben häufig damit zu tun.
Besorgte Hundehalter sind oft sehr schnell in der Analyse: “Ich habe einen aggressiven Hund“, „Bello ist absolut dominant“ „Schnuffi beschützt das Haus“, „Der Kleine ist halt so wild“.
Es wird gemaßregelt, korrigiert, geschimpft oder im schlimmsten Fall viel Druck aufgebaut.
Und wer hätte es gedacht: Nichts davon führt zum Erfolg.
Ein Satz aus der Kindererziehung, der auch für die Hundeerziehung Gold wert ist. Hunde müssen Ruhe erlenen, genau wie Kinder.
Sie merken nicht wann es Zeit wird sich auszuruhen.
Deshalb müssen die Hundehalter dafür sorgen, dass sie dem Tier die notwendige Entspannung ermöglichen.
Ist der Hund "überdreht", also unruhig, entsteht oft der Trugschluß, dass der Hund noch mehr beschäftigt werden muss und Auslastung braucht. Dabei wäre die Lösung RUHE!
Was Hunden beim Entspannen hilft:
1. Ein gut überlegter Schlaf- und Ruheplatz!
Nicht im Mittelpunkt des Zimmers oder der Wohnung, sondern in einem ruhigen Eck.
2. Räumliche Eingrenzung
durch ein Hundebett, Hundebox, Laufstall, anbinden oder menschlicher Begrenzenung durch auf den Platz schicken.
3. Konsequente Pausen
Pausen von Kinder, Lärm, Trubel und der eigenen Hand die den Hund ständig streichelt (auch ständiges ansprechen)
Pausen auch während dem Spaziergang einbauen. Man verweilt an einem Ort, bis der Hund sich dort entspannt hat (Hund legt den Kopf auf dem Boden ab).
4. Spielzeug liegt nicht in der Wohnung rum und gibt es nicht zur freien Verfügung.
5. Kein Verfolgen in der Wohnung von Frauchen und Herrchen
6. Beim Essen liegt der Hund in einem angemessenen Abstand, dass er nicht ständig überprüft, ob ein Happen für ihn abfällt.
7. Liegen bleiben, wenn es klingelt. Dem Hund den Druck nehmen, alles im Haus und Garten kontrollieren zu müssen.
8. Nach einem anstrengenden Tag (großer Ausflug, viel Hundebegegnung, viel Training, Tierarztbesuch und alles was aufregend ist und deinen Hund in großen Stress versetzt hat) ein Ausgleichstag mit monotoner Auslastung (laufen, radeln….) einbauen.