Carnivore oder Omnivor?

Sind Hunde Carnivore oder Omnivore  (Fleischfresser oder Allesfresser) ?

 

Dazu gibt es unterschiedliche Meinungen.  

 

Ich finde, Hunde sind Carnivore. Nur weil sie ab und an etwas anderes als Fleisch fressen, zählen sie meiner Meinung nach nicht zu den Allesfressern.

 

Das begründet sich durch die Anatomie, das Gebiss und den Verdauungstrakt.

 

Das Gebiss eines ausgewachsenen Hundes hat insgesamt 42 Zähne.

Oberkiefer:  6 Schneidezähne, 2 Fangzähne, 12 Backenzähne

Unterkiefer: 6 Schneidezähne, 2 Fangzähne, 14 Backenzähne

Die Backenzähne beim Hund nennt man auch Reißzähne. Sie sind scharf und zum Zerschneiden und zerquetschen der Nahrung geeignet.

 

Die Backenzähne beim Pflanzenfresser sind nicht so scharf und spitz und dienen eher zum zermahlen von Pflanzenteilen.

Der Verdauungstrakt ist bei Fleischfressern verhältnismäßig kurz, da Fleisch leicht verdaut werden kann. Der Magen ist einfach gebaut aber groß und elastisch. Magen und Dünndarm sind nicht gekammert und der Blinddarm sehr klein. Pflanzenfresser haben einen viel längeren Darm, da das Verdauen von Pflanzenfasern sehr viel mehr Zeit benötigt.

 

Deshalb sollte 60-70% Fleisch verfüttert werden.

Falls du Fertigfutter als Alleinfuttermittel fütterst, solltest du auf der Packung/Dose nach der Zusammensetzung schauen. Da kannst du evtl. ablesen, wie viel Fleisch enthalten ist.

 

Die Zusammensetzung muss laut Gesetz angegeben werden. Hierbei werden die einzelnen Futterkomponenten in der Reihenfolge ihres Anteiles angegeben (der größte Anteil steht an erster Stelle).

 

Bei der Auflistung der im Futter enthaltenen Komponenten gibt es erhebliche Unterschiede. Man unterscheidet folgende Deklarationen:

 

-      Geschlossene Deklaration

-      Halboffene Deklaration

-      Offene Deklaration

 

Bei der geschlossenen Deklaration werden nur die Gruppenbezeichnungen verwendet. Also z.B.: Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse, Gemüse, Getreide, Mineralstoffe.

 

Diese Gruppen dürfen keine prozentualen Mengenangaben haben, da dies nur für Einzelzutaten erlaubt ist. Aus dieser Deklaration kannst du quasi überhaupt keine Rückschlüsse ziehen, was denn nun in dem Futter verarbeitet wurde. Lediglich die Reihenfolge der Zutaten gibt Aufschluss darüber, welche Zutaten mengenmäßig am meisten vertreten sind.

 

Bei der halboffene Deklaration wird zwar zunächst auch in den Gruppen deklariert, es werden dann jedoch einige wichtige Einzelzutaten prozentual genannt. Zum Beispiel: Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (20 % Wildfleisch, 10 % Geflügelfleisch), Gemüse (10 % Möhren), Getreide (5 % Reis).

 

Bei der offenen Deklaration werden alle Einzelzutaten aufgelistet, auch hier in absteigender Reihenfolge. Ob die Einzelzutaten noch mit Prozentzahlen ausgestattet sind, bleibt den Herstellern überlassen. Ein Hersteller, der ABSOLUT nichts zu verbergen hat, wird das Futter auch mit diesen Zahlen ausstatten. Eine OPTIMALE Deklaration sieht also so aus:

 

20 % Rinderfleisch, 11 % Rinderlunge, 10 % Rinderherz, 10 % Rinderleber, 10 % Rinderpansen, 10 % Fisch, 5 % Euter, 5 % Karotten, 4 % Haferflocken, 0,04 % Rapsöl

 

Wer sich nun mit der Zusammensetzung von Fertigfutterprodukten befasst, der weiss, warum ich barfe!

 


 

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Petra Gunther

 

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