Wohnverhältnisse?
Als erstes muss man wissen, ob ein Hund in den Räumlichkeiten überhaupt gehalten werden darf.
In einem eigenen Haus ist das sicherlich kein Problem. Bei einer Mietwohnung muss man darauf achten, was im Mietvertrag steht.
In Mietverträgen wird in der Regel die Möglichkeit zur Tierhaltung in der Mietwohnung geregelt.
Meistens ist hier eine Klausel enthalten, die entweder ein generelles Verbot der Tierhaltung vorsieht, der Zustimmung des Vermieters zur Tierhaltung bedarf, oder Tierhaltung gänzlich erlaubt.
Fehlt die Klausel zur Haltung von Tieren im Mietvertrag so gilt, dass Kleintiere in der Wohnung gehalten werden dürfen, von denen keine Schäden oder Störungen ausgehen. Ob auch die Haltung eines Hundes in der Mietwohnung zur "Kleintierklausel" gehört, ist in der Rechtsprechung sehr umstritten.
Ab welcher Größe ein Hund zur Kleintierhaltung gehört ist Ansichtssache und bedarf notfalls einer gerichtliche Klärung.
Deshalb besser vorher informieren.
Ich empfehle auf mündliche Zusagen vom Vermieter zu verzichten.
Ein schriftlicher Nachtrag zum Mietvertrag über die Haltung eines Hundes ist eine sicherere Variante.
Bei Eigentumswohnungen sollte man abklären, ob es eine Vereinbarung der Eigentümergemeinschaft gibt und was darin steht.
Dann stehen noch Überlegungen an, ob die Räumlichkeiten für einen Hund geeignet sind? Egal ob ein Welpe oder ein älterer Hund, der Hund muss sich erst an die neue Umgebung gewöhnen.
Wo soll der Liegeplatz sein?
Gibt es in der Wohnung Gefahren für den Hund? Dazu gehören z.B. Kabel, Elektrik, giftige Pflanzen, Arzneimittel, Putzmittel oder für den Hund giftige Lebensmittel. Was steht rum und kann der Hund evtl. fressen oder kaputt machen?
Wo kann der Hund sein Geschäft erledigen? Man sollte auch einkalkulieren, dass ein Hund auch mal Durchfall haben kann und nachts raus muss. Ist ein Garten zur Verfügung, oder muss ich mich anziehen und nachts die Wohnung verlassen?
Wie viele Treppen gibt es oder gibt es einen Aufzug? Sowohl beim Welpi als auch bei einem kranken Hund mit Durchfall sollte man schnell raus gehen können, damit er sich rechtzeitig entleeren kann und kein Malheur passiert.
Wo kann man mit dem Hund Gassi gehen? Ist die Auslaufstrecke zu Fuß erreichbar oder sollte man täglich mit dem Auto fahren. In der Stadt, bzw. Wohngebieten ist oftmals Leinenpflicht. Die Stadt/Gemeinde gibt ihnen Auskunft wo Leinenpflicht besteht.
Lebensumstände?
Sind alle Familienmitglieder damit einverstanden? Wenn einer dagegen ist, wie wird er sich dem Hund gegenüber verhalten?
Wer kümmert sich um den Hund wenn man krank wird und/oder auch ins Krankenhaus muss?
Was ist in der Urlaubszeit? Wird der Hund in den Urlaub mitgenommen, muss auch dies gut überlegt sein und vorbereitet werden. Wird der Hund nicht mit in den Urlaub genommen, sollte man sich rechtzeitig um eine/n Pflegeplatz/Hundepension kümmern.
Sind Kinder im Haushalt sollten Kinder und Hund nie unbeaufsichtigt sein!
Sollte das Kind den Wunsch haben einen eigenen Hund zu haben, wird es in den wenigsten Fällen klappen, die volle Verantwortung dem Kind zu überlassen. Auch Teenager, die das ableisten könnten, sind damit meist überfordert, besonders dann, wenn es gilt auf Schulprüfungen etc. zu lernen oder ins Berufsleben zu wechseln.
Wie viel Zeit benötigt ein Hund?
Ein Hund ist im Durchschnitt 8 Stunden wach und 16 Stunden schläft er oder döst vor sich hin. Je nach Rasse ist das unterschiedlich. Aber egal ob groß oder klein – mindestens 2 Stunden (auf 2x oder 3x verteilt) für die Gassi Runden müssen täglich eingeplant werden. Und das bei jedem Wetter, egal ob es regnet, schneit, ob es dunkel ist, ob man sich selber wohlfühlt oder ob man unter Zeitdruck steht. Keine Lust – geht nicht!
Dann kommt noch je nach Rasse mehr oder weniger Zeit für Fellpflege hinzu. Was meistens nicht berücksichtig wird, ist die Zeit für die Mehrarbeit durch Schmutz und Dreck. Die Wohnung muss häufiger gesaugt und/oder gewischt werden und es fällt mehr dreckige Wäsche an (Hundedecken, Hundehandtücher, eigene Kleidung). Dann noch Zeit für Aufmerksamkeit, Ansprache, Erziehung, evtl. noch zusätzlich Zeit für die Hundeschule.
Und man bedenke, das für 10-15 Jahre!
Wer mehr als 5 Stunden täglich berufstätig ist, sollte sich keinen Hund anschaffen!
Was kostet die Haltung eines Hundes?
Haftpflichtversicherung ist ein MUSS 50,- bis 200,- Euro pro Jahr
Steuer je nach Stadt/Gemeinde/Rasse 60,- bis 800,- Euro pro Jahr
Jährliche Impfungen 70,- bis 150,- Euro pro Jahr
Entwurmung/Kotuntersuchung ¼ jährlich 70,- bis 100,- Euro pro Jahr
Futter 0,30 bis 2,- Euro pro Tag
Das sind natürlich nur Circa-Angaben und sollen nur Anhaltspunkte darstellen. Nach oben gibt es da keine Grenzen. Man muss mit mindestens 30,- Euro pro Monat für einen kleinen Hund rechnen. Dann wird er mit billigem Futter ohne zusätzliche Leckerlie und Kauartikel ernährt. Und dabei sind noch keine weiteren Kosten eingerechnet für Tierarzt (auch wenn der Hund mal krank ist), Leinen, Halsbänder, Geschirre, Fellpflege (Hundefrisör), evtl. Benzinkosten wenn man nicht direkt vor der Haustür Gasse geht, etc., die Liste lässt sich weiter verlängern.
Erstausstattung: Liegeplatz/Hundebett, Geschirr, Halsband, Leine, Futternapf.
Eine OP-Versicherung liegt zwischen 20,- und 50,- Euro pro Monat - je nach Leistungsangebot. Deshalb bitte genau prüfen, WAS an Tierarztrechnungen bezahlt wird. Es gibt
Versicherungen die bezahlen ALLES beim Tierarzt, auch den jährlichen Tierarztcheck inklusive Impfungen und Entwurmungen. Und bei anderen Versicherungen wird nur eie OP unter bestimmten
Vorraussetzungen bezahlt. Also genau aufpassen!
Man kann natürlich auch jeden Monat einen Betrag "auf die Seite legen". Benötigt der Hund eine OP oder teure Behandlung - wäre das Geld vorhanden. Bleibt der Hund sein Leben lang gesund,
hat man das Geld für andere Dinge zur Verfügung.